OverExposition: Indiana Jones & das Rad des Schicksals - Spoilerkritik

Indiana Jones ist alt. Schon wieder! Und schafft es in seinem fünften Teil, auch die meisten anderen Kernkritikpunkte am Vorgänger Königreich des Kristallschädels leicht abgeändert nur zu wiederholen. Ein würdiger letzter Akt ist Rad des Schicksals nicht, denn Regisseur James Mangold hat sich hier offenbar mehr an seinem Action-Flop Knight & Day orientiert anstatt Einflüsse von Logan oder Walk the Line geltend zu machen. Als letzten Akt einer tattrig gewordenen 80er-Ikone, die heute nicht mehr in ihre Filme von damals passen würde, hätten Indy und Harrison Ford eigentlich einen atmosphärischeren, spannenderen, stilvoller inszenierten, gerne auch ruhigeren Film verdient gehabt.

20.000 Arten von Bienen - Einfühlsam real, doch filmisch eindimensional

20.000 Arten von Bienen hat und hätte das Zeug dazu, auf allen großen Festivals im internationalen Segment europäischer Beiträge zu laufen. Dass dieses hervorragend gespielte Drama aus Spanien nun ausgerechnet während der Berlinale dieses Jahr seinen großen Moment hatte, wundert Patrick und Daniel aber nicht. Die literale Ebene bekommt alle Aufmerksamkeit, Potenzial für filmisch erzeugte Räume hinter der realistischen Abbildung spielt hingegen fast keine Rolle. In diese klare Tendenz der Berliner Filmfestspiele fügt sich 20,000 Species of Bees (Originaltitel) sowohl im positiven als auch im negativen geradezu perfekt ein.

OverExposition: The Flash hätte Marvels Snap gebraucht

Zeigt The Flash per Multiversums-Katastrophe das spektakuläre Ende der bisherigen DC-Filmreihe, die einst durch Zack Snyders Man of Steel in Gang gesetzt wurde? Nicht ansatzweise. Auch ein Soft-Reboot in Hinblick auf James Gunns Neustart der Warner-Bros.-Marvel-Konkurrenz ist diese Verkettung von netten Fanservice-Momenten mit irritierendem Abschluss-Sketch keinesfalls geworden. Hört Daniel darüber verwundert mit seichten Spoilern in der OverExposition-Filmkritik aus seinem zuvor hier veröffentlichten Blogbeitrag vorlesen.

Asteroid City - Kleinstadt auf zu großer Bühne

UFOs und mögliche Aliens auf Erden sind gerade wieder ein richtiges Hype-Thema, unter anderem angefeuert durch offiziell bestätigtes Material von Pentagon und NASA. Nachdem Patrick und Daniel darüber gerade erst zwei Stunden lang in Der Letzte Podcast geplaudert haben, gibt’s nun noch mal eine knappe Stunde on top über Wes Andersons neuen Film Asteroid City, der thematisch zumindest in Grundzügen genau in jene Kerbe schlägt.

Transformers: Aufstieg der Bestien - Herr, lass K.I. regnen

Künstliche Intelligenz von Sprachprogrammen wird immer überzeugender und spielt sogar in unserem Alltag zunehmend eine größere Rolle. Wenn wir die Transformers in ihrem siebten Kinofilm dagegen mal wieder reden hören, scheinen ihr Verstand und ihre Artikulationsfähigkeit auf einem geradezu hohlen Entwicklungslevel stehengeblieben zu sein. Aufstieg der Bestien schafft es außerdem, künstlicher Dummheit noch den letzten Schuss künstlerischer Ödnis hinzuzufügen.

Spider-Man: Across the Spider-Verse - Comic-Spaß ohne Ende

Across the Spider-Verse macht vieles wieder so kreativ gelungen wie sein Vorgänger und damit sehr viel besser als die meisten Realverfilmungen des Spider-Man bzw. seiner vielen Varianten in allen Formen, Farben und Dimensionen. Nach 140 Minuten bleiben wir dennoch mit dem Mischgefühl unbefriedigter Übersättigung zurück. Ein echtes Ende kommt nach so viel Laufzeit, zugunsten von Teil drei, nämlich nicht zustande.

Pearl - Die Axtmörderin von Oz

Ein wenig Dorothy, etwas Heidi und die einfach unnachahmliche Art von Mia Goth lassen das auf den ersten Blick dumpfbackig unschuldig aussehende Landei Pearl zur interessantesten und durchaus auch amüsantesten Axtmörderin seit langem werden. Durch Mark und Bein gehen Patrick und Daniel weniger ihre Splatter-Exzesse, sondern ein ums andere Mal jene Momente brutaler Enttäuschung und bedrückender Begebenheiten, die den Morden jeweils vorhergegangen sind.

The Boogeyman - Mehr Butzemann als Babadook

Nennt ihn Butz, Bütze, Butze, Putz, Boz, Buz, Butzenmann, Buschemann, Bugimann, Bullebeiß, Busemand, Buhmann, Boesman, Böölimann, Bölimaann, Böögg, Butzemann… oder einfach The Boogeyman. Klingt nicht so spannend? Vielleicht auch deswegen stützt sich diese Horrorverfilmung werbewirksam auf eine Kurzgeschichte von Stephen King. Patrick aus Hürth hat das für ganz großen Grusel aber letztlich nicht gereicht.

Renfield - Dracula in a Cage

Wäre Universals Dark-Universe-Franchise nicht schon früh gescheitert, hätte Nicolas Cage diese erklärte Traumrolle wohl nicht so schnell spielen dürfen. In Renfield ist zwar sein treuster Gehilfe eigentlich titelgebende Hauptfigur, dennoch stellen wir mit Freude fest, dass Cage als Graf Dracula genug Szenen bekommen hat, in denen er herrlich überzeugen kann. Uneinigkeit herrscht bei Patrick und Daniel dagegen über den Rest des Films…

Filmmenü - Beau is Afraid, The Whale, Champions, Sisu & Spoiler Alarm

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, in welchem nicht nur die beiden intellektuellen Beiträge überhaupt nicht überzeugen können. Daniel kann sich kaum entscheiden, ob ihn die eklige Mitleidsbeschau aus The Whale oder ewige drei Stunden hochwertig inszenierter Unfug ohne Substanz aus Beau is Afraid weniger begeistert hat. Sisu hätte als harter Actionfilm noch das meiste Potenzial für gute Unterhaltung gehabt, gibt sich jedoch zu wenig Mühe, für Spannung und wenigstens etwas mehr interessanten Kontext zu sorgen. Generische Hollywood-Kost mit den üblichen Schwächen gefällig? Champions und Spoiler Alarm got y’all covered!

Guardians of the Galaxy Vol. 3 - Gunn liebt Rocket

Mit Volume 3 seiner Guardians of the Galaxy schafft James Gunn (erneut) schon lange kaum mehr für möglich gehaltenes: Einen Marvel-Comic-Blockbuster mit erkennbarer filmischer Handschrift des Regisseurs auf die Leinwand zu bringen. Und als wäre das nicht schon ein Wunder, sind sogar die CGI-Effekte endlich auch mal wieder richtig gut. Kein ewiges Meisterwerk, aber als bunter Sci-Fi-Spaß mehr als nur willkommen.

Evil Dead Rise - Lauter Gore

Evil Dead konnte 2013 als modern inszeniertes Remake des ursprünglichen Sam-Raimi-Kultfilms überzeugen - wenn es nur um den Aspekt des gruseiigen Splatterterrors in einer Holzhütte geht. Das nun im Kino startende Sequel Evil Dead Rise erhöht den Gore-Faktor weiter und versetzt uns in ein anderes, wenn auch erneut isoliertes, Innenraum-Setting. Warum die beiden Neufassungen zwar in manchen Punkten ordentlich liefern, dennoch nicht in allen Bereichen der klassischen Evil-Dead-DNA überzeugen können, wird bei diesem zweiten Teil nun sehr viel deutlicher, findet Daniel.

John Wick: Kapitel 4 - Dauerballern im God-Mode

Feierten wir Teil drei noch für sein beeindruckendes und kreatives Action-Ballett, enttäuscht uns John Wick: Kapitel 4 umso mehr mit zu viel Dauerballern, zu viel God-Mode für Keanu und folgerichtig auch ermüdend viel Laufzeit. Was mal cool war, wirkt nun albern und was vorher schon albern war, übersteigert sich ins unnötig Langweilige. Teuer aussehende, bunte Kulissen und der tolle Cast heben John Wick, zugegeben, immer noch von anderen eher ungelungen ausartenden Actionfilmen ab. Doch das allein kann nach dem starken Vorgänger eigentlich nicht der Anspruch sein.

Filmmenü - Shazam! 2, Scream VI, 65, Fabelmans & What's Love Got To Do With It

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, das in einem Rutsch reinen Tisch mit einer Menge Neustarts vergangener Wochen macht. Ganz neu im Kino läuft bzw. fliegt Shazam: Fury of the Gods, schon etwas länger slasht Scream zum sechsten Mal und Adam Driver reist 65 Millionen Jahre in die Vergangenheit. Steven Spielberg romantisiert in Die Fabelmans unerträglich seine Jugendjahre und What’s Love Got to Do With It verwirrt bereits nur mit seinem Titel. Anything else Missing? Exactly.

Creed III - Ohne Rocky fehlt der Punch

Nicht nur Stallone fehlt in Creed III, auch stilistisch und erzählerisch hat der neunte Film im Rocky-Universum beziehungsweise dritte Teil der jetzigen Creed-Trilogie nicht den nötigen Punch, um Patrick und Daniel im positiven Sinne umzuhauen.

TÁR - Dirigiert uns ins Schwärmen

Cate Blanchett ist Lydia Tár. Und das so gut, wir hätten uns nicht gewundert, gäbe es die fiktive Dirigentin tatsächlich in Wirklichkeit. Von Blanchett persönlich geleitete Orchesteraufnahmen runden neben filmtechnischer Brillanz den Eindruck hab, es bei TÁR gleich auf mehreren Ebenen mit einer Glanzleistung zu tun zu haben.