La Cocina: Der Geschmack des Lebens - Verborgene Welt einer Großküche

La Cocina: Der Geschmack des Lebens von Regisseur Alonso Ruizpalacios steckt voller brillanter Szenen mit starkem Schauspiel, treffenden Aussagen und fantastischer Bildsprache. Wären diese doch bloß auf 90 Minuten kondensiert zusammengestellt worden, anstatt die Ereignisse einer Großküche unter einem Restaurant am New Yorker Times Square über fast 140 Minuten lang immer theatralischer eskalieren zu lassen. So ist es immer noch ein guter Film - aber eben auch einer mit frustrierend viel mehr Potenzial, um das er sich im eigenen Rausch beraubt hat.

Juror #2 - Nicht mehr als ein Dilemma

Auf einen Geschworenen prasseln vor Gericht nicht nur Zweifel an der Schuld des Angeklagten ein. Er hegt sogar den schlimmen verdacht, wahrscheinlich selbst Schuld am Tod jener jungen Frau zu haben, um deren vermeintliche Ermordung es im Prozess geht. Clint Eastwoods womöglich letzter Kinofilm als Regisseur beginnt mit einer verzwickten moralischen Frage. Er erzählt von diesem Punkt aus in Juror #2 aber insgesamt zu wenig spannendes.

Better Man: Die Robbie Williams Story - Affiges Biopic

Better Man erzählt weder eine spannende, noch tiefgründige oder großartig unterhaltsame Geschichte übers Leben und die Karriere von Popstar Robbie Williams. Daran ändert auch der eigentlich gar nicht mal so ganz verkehrte Versuch etwas, dem Protagonisten das Antlitz eines Zirkusaffen zu verpassen.

Shikun - Herdentrieb im Wohnkomplex

Dokumentarische Ästhetik und theaterhafte Inszenierung sollen das Bühnenstück Die Nashörner von Eugène Ionesco lose adaptiert, mehr als Inspiration umgesetzt, auf die Kinoleinwand bringen. Regisseur Amos Gitai gelingt das mit Shikun nur bedingt und insgesamt zu arm an inhaltlicher Vielschichtigkeit, als dass dessen filmisch reduzierte Darstellung nicht schnell bloß in gut gemeinte, stark gespielte Banalität abdriftet.

Criminal Squad 2 - Diamantenraub nach wahren Begebenheiten

Vieles an Criminal Squad 2 aka Den of Thieves 2: Pantera ist generisch, einfach nur ok und es hätte ruhig eine lange Einbruchszene mehr geben dürfen. Der eine Diamantenraub, den wir von Gerald Butler, O'Shea Jackson Jr. und Regisseur Christian Gudegast im Kino jetzt aber als zentrales Highlight des Films präsentiert bekommen, ist als spannender Heist tatsächlich wirklich gelungen. Und er ist dazu noch überraschend nahe an wahre Begebenheiten angelehnt, wenn wir vom Schauplatz Nizza anstatt Antwerpen mal absehen.

We Live in Time - Von Anfang an am Ende

Linear erzählt wäre We Live in Time nicht unbedingt ein schlechter, aber auch kein besonderer Film gewesen. Deswegen haben Drehbuchautor Nick Payne und Regisseur John Crowley ihr Drama um ein Liebespaar wild hin und her durch die Jahre springen lassen, wobei so früh so viel vorweg genommen wird, dass die Erzählung dadurch bloß an Reiz verliert. Und wir auf diese Weise doch bei einem eher schlechten Film gelandet sind.

Filmmenü - Die Letzten Tops & Flops 2024

Unserem wissenschaftlichen Jahresrückblick 2024 in Der Letzte Podcast folgt nun der filmische bei Die Letzte Filmkritik. Patrick aus Hürth und Daniel Pook nennen jeweils ihre fünf Tops & Flops der abgelaufenen zwölf Monate. Dabei lesen sie dieses Mal nicht nur zusätzlich ihre erweiterten Listen bester und enttäuschendster Filme vor, sondern nennen neuerdings auch noch ein paar Wild Cards aus frei ausgesuchten Gründen. Mit dieser mehrstündigen Folge voll cinephiler Tipps und Warnungen sagen wir: “Happy new year” und “Good projection”!

Nosferatu: Der Untote - Blass & angestaubt

Es ist die erste große Enttäuschung des Filmjahres 2025! Ausgerechnet Robert Eggers’ Remake Nosferatu: Der Untote lässt in Sachen Atmosphäre, eindringlicher Bildsprache, Originalität, Faszination, Spannung und Grusel alles vermissen, was derselbe Regisseur noch bei The Witch und The Lighthouse so exzellent hinbekommen hatte. Weder die Besetzung, noch die Ästhetik des neuen Nosferatu haben dieser wirklich generischen, größtenteils langweiligen Neufassung zudem einen Gefallen getan. Graf Orlok versinkt zum Vergessen traurig im Mittelmaß.

Queer - Burroughs by Guadagnino

Challengers war Anfang 2024 Luca Guadagninos erfolgreiche Version eines Mainstream-Films. Mit Queer erschien kurz vor Silvester noch im selben Jahr so etwas wie sein Liebhaberprojekt, das mit Sicherheit weniger Leute ganz verstehen, geschweige denn genau so gut finden werden. Warum das auch etwas mit der Buchvorlage von Autor William S. Burroughs zu tun hat, welche großen Unterschiede es in der Adaption gibt und weshalb wir Queer sehr lieben, obwohl er auch seine Schwächen hat, erzählen euch Patrick und Daniel - inklusive vorgewarntem Spoilerteil mit Erklärung des Endes - in diesem Podcast.

Heretic - Weltbild à la Podcast-Nerdwissen

In Heretic tischt uns Hugh Grant als charmant auftretender Psychopath einiges Trivia-Wissen auf, das wir selbst schon genau so in diversen Podcasts gehört haben. Der Film ist nicht so clever wie er suggeriert zu sein, aber die durchtriebene Hauptfigur hält das ketzerische Treiben weitgehend unterhaltsam.

Die Saat des heiligen Feigenbaums - Widerstand wächst heran

Die reine Existenz dieses Films ist Protest. Heimlich im Iran gedreht, zeigt Die Saat des heiligen Feigenbaums von Mohammad Rasoulof sehr spannend und authentisch wie der Bevölkerungswiderstand gegen die repressive Regierung im Jahr 2022 auf die Familie eines regimetreuen Ermittlungsrichters abfärbt. So wie ein mordender Staat seine Bürger*innen von oben herab als Parasit zunehmend ersticken kann, sehen wir hier, wie die Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit, von den Wurzeln aus, hoffnungsvolle Triebe zur Gegenwehr schlägt.

Die leisen und die großen Töne - Ein solcher Film kann also auch mal sehr gut sein!

Französische Erfolgsfilme waren in den vergangenen Jahren nicht immer tatsächlich auch wirklich gut, viel zu oft zudem Vorlagen für noch schlechtere deutsche Komödien. Obwohl En Fanfare bei uns, wenig vielversprechend anmutend, auf Postern wie ein eben solcher Film präsentiert wird und mit “Die leisen und die großen Töne” eher sperrig umbenannt wurde - hat er Daniel, entgegen aller Erwartung, ausnahmsweise wirklich gut gefallen!

Sonic the Hedgehog 3 - Endlich warmgelaufen

Sonic the Hedgehog 3 war bisher nur ein klassisches Plattformspiel, das ursprünglich 1994 fürs Sega Mega Drive veröffentlicht wurde. Seit ein paar Tagen gibt es im Kino aber auch den gleichnamigen Film, der trotz seines Titels wohlgemerkt eher eine Umsetzung der Handlung von Sonic Adventure 2 darstellt. Daniel hat darüber kurz nach Heiligabend bei Golem.de geschrieben und erzählt euch nun hier in Podcast-Form noch mal, dass Regisseur Jeff Fowler im dritten Anlauf einiges viel besser gemacht hat als bei beiden Vorgängerfilmen. Die dadurch allerdings nun endgültig überflüssig geworden sind.

Slingshot - Aussichtslos im All

In der Sci-Fi-Zukunft von Slingshot hat die Menschheit beim Raumschiff-Design die Aussichtsfenster fast komplett wegrationalisiert, was dem hierzulande nur als Video on Demand erschienenen Film sicherlich auch etwas Budget gespart hat. Aber ist Astronaut John (Casey Affleck) überhaupt wirklich im All? Daniel verrät das in seiner Rezension hier natürlich nicht. Aber wohl, ob es sich überhaupt lohnt, bis zum Schluss auf eine Antwort darauf zu warten.

All We Imagine As Light - Lichtblicke zwischen Desillusionen

Payal Kapadias vielbeachteter Cannes-Erfolg All We Imagine As Light wirft sein kühles Licht auf das wahre Mumbai von heute. Auf Augenhöhe mit zwei Frauen im Mittelpunkt, die mit anderen Erwartungen in die große Stadt gezogen waren und die miteinander ihre Sehnsüchte, Ängste und Träume teilen - während uns ihr Alltag und ihr Umfeld als Zuschauer immer tiefer in die authentische Erlebniswelt des Films hineinziehen.

Kraven the Hunter - Hat sich nicht mal schöntrinken lassen

Es ist ein Verriss wie aus guten alten “Das Erwachen der Macht”-Tagen, hier bei Die Letzte Filmkritik. Leicht bis mittelstark angetrunken, um das alles überhaupt noch aushalten zu können, versuchen Kaffeemann und Daniel sich erfolglos zu erklären, wie bei Sonys Spider-Man-Universum im Kino so konsequent ein indiskutabler Flop auf den Nächsten folgen kann. Alleine mit Madame Web und jetzt aktuell Kraven the Hunter innerhalb eines Jahres, muss man schon beinahe von einer Meisterleistung des desolaten Filmemachens in Serie sprechen.

OverExposition: A Different Man - Sein Gesicht verloren (Kritik & Interpretation)

Für Daniel ist A Different Man der bessere Joker, der bessere The Substance und erinnert teilweise auch an Charlie Kaufmans Synecdoche, New York. Die düstere Komödie von Regisseur und Autor Aaron Schimberg verkommt außerdem nicht zu einer reinen Mitleidsnummer, wie etwa Aronofskys The Whale. Dazu trägt besonders Schauspieler Adam Pearson bei, der aufgrund von Neurofibromatose im wahren Leben jene Maske als echtes Gesicht trägt, welche Protagonist Edward im Film erst in Schubladen vergräbt, dann aber so dringend wieder braucht. Eine Letzte Filmkritik mit separatem Spoiler-Teil und Interpretation.