OverExposition: New Kingdom & die anderen Planeten der Affen
Kingdom of the Planet of the Apes heißt bei uns Planet der Affen: New Kingdom und reiht sich damit ein, in die aktuelle Serie englischer Titel für den deutschen Markt, die sich sperriger lesen als ihre ebenfalls englischen US-Originale. Wie sich besagter New Kingdom nicht nur in die 2011 gestartete Reboot-Serie an Kinofilmen einreiht, sondern auch wie wir diesen im Gesamtvergleich des Planet-der-Affen-Franchises sehen, erzählen Patrick & Daniel in diesem OverExposition-Podcast.
Wir sprechen in diesem Filmkritik-Podcast ohne Spoiler über den neuen Planet der Affen: New Kingdom. Was alle vorherigen Filme des Franchises angeht, halten wir uns aber nicht zurück.
Links & Videos zum Podcast
Daniels Golem-Artikel zu Planet der Affen: New Kingdom
Die Letzte Filmkritik zum Remake von Der König der Löwen
Daniels Interview mit Andy Serkis:
Unsere Meinung aus dem Podcast als Artikel verfasst:
Im neuesten Film der Planet-der-Affen-Reihe, "Planet der Affen: New Kingdom", wird die Abwesenheit von Caesar, einer zentralen Figur der vorherigen Filme, deutlich spürbar. Caesar, dargestellt durch Andy Serkis, verlieh den Filmen eine immense emotionale Tiefe und Persönlichkeit. Trotz der CGI-Animation konnte man stets seine Emotionen und Gedanken erkennen. Seine Abwesenheit wirft die Frage auf, ob die neue Generation von Affencharakteren diese Lücke füllen kann.
Leider zeigt sich schnell, dass die neuen Affenfiguren nicht die gleiche Tiefe und Individualität besitzen wie Caesar und seine Gefährten. Die Hauptfiguren wirken zwar solide, bringen aber nichts Eigenes oder Besonderes zur Geschichte ein. Sie sind oft generisch geschrieben und präsentiert. Besonders der neue Antagonist, der als "Proximus Caesar" bekannt ist, fällt durch seine klischeehafte und wenig interessante Darstellung auf. Er kann nicht mit früheren Bösewichten wie Woody Harrelsons Charakter aus dem vorherigen Film mithalten, der trotz einer ähnlichen Rolle charismatischer und weniger comicartig wirkte.
Ein zentrales Problem des Films ist die Verlagerung der Handlung auf die Affen, während die menschlichen Charaktere kaum Raum bekommen. Dies führt dazu, dass viele Szenen mit den Affen wenig Spannung erzeugen. Die neuen Figuren sind nicht nur uninteressant, sondern ihre Interaktionen schaffen auch keine bitter nötige Verbindung zum Publikum. Die Antagonisten sind ebenso flach und frei von interessanter Motivation, was im Vergleich zu den vielschichtigen Bösewichten der vorherigen Filme enttäuschend ist.
Das World-Building im neuen Film ist visuell beeindruckend, doch die Handlung wirkt oft unzusammenhängend und konstruiert. Der Film schafft es nicht, eine kohärente und glaubwürdige Welt zu präsentieren, die sich organisch aus den Ereignissen der vorherigen Filme entwickelt haben könnte. Insbesondere bei den neu gebildeten Affenkulturen wird dies deutlich. Es scheint, als habe man versucht, viele verschiedene Elemente und Einflüsse aus anderen Filmen wie Avatar, The Postman oder auch The Last of Us zu kombinieren, ohne dabei eine eigene, stimmige Erzählung zu entwickeln. Das Resultat ist eine Welt, die zwar visuell überzeugt, der es jedoch an Glaubwürdigkeit mangelt.
Besonders kritisieren wir hieran die Entwicklungen innerhalb eines gesetzten Rahmens von nur 300 Jahren, die seit Caesars Tod vergangen sein sollen, obwohl die Welt aus einer ferneren Zeitepoche entsprungen wirkt. Diese Zeitspanne wird im Film nur vage kommuniziert, ist präzise bloß Interviews mit dem Regisseur zu entnehmen. Die Vorstellung, dass die Affen in dieser Zeit eine so andere und eigenständige Kultur entwickelt haben, im Vergleich zu allem was es vorher gab, wirkt wenig glaubwürdig.
Es fehlen die emotionalen und philosophischen Stärken der vorherigen Filme, die unter der Regie von Matt Reeves einen düsteren und realistischen Ton hatten. "New Kingdom" hingegen wirkt oft wie eine bunte, flache Abenteuererzählung ohne den tiefgründigen Anspruch, der die Serie bisher auszeichnete.
Es scheint, als sei "Planet der Affen: New Kingdom" nur ein inhaltsleerer Lückenfüller, der die Zuschauer auf den nächsten Film vorbereiten soll, in dem dann tatsächlich wieder spannendere und bedeutungsvollere Ereignisse stattfinden könnten. Der Film fühlt sich wie ein Übergang an, der darauf abzielt, die Serie beim Publikum in Erinnerung zu rufen, ohne selbst viel erzählerische Substanz zu bieten. Während die wirklich interessanten Geschichten erst noch erzählt werden sollen. Das Problem vieler als Franchise angelegten Serien.
Die visuellen Effekte von New Kingdom haben Patrick und Daniel insgesamt gefallen, allerdings mit ein paar unerwarteten Downgrades im Vergleich zu den letzten zwei Filmen der modernen Reihe, die immerhin schon sieben bzw. zehn Jahre alt sind. Einerseits sind die Umgebungen und das Setting des Films beeindruckend und visuell ansprechend. Die Welt, in der die Geschichte spielt, wurde mit großer Detailtreue und einer weiten, epischen Atmosphäre gestaltet, die im positiven Sinne an James Camerons "Avatar" erinnert. Besonders die natürlichen Landschaften und die Integration alter menschlicher Bauwerke, die von der Natur zurückerobert wurden, sind optisch ansprechend und tragen zur Immersion bei.
Andererseits gibt es bei der Darstellung der Affen einige bemerkenswerte Schwächen. Obwohl die Affen immer noch besser animiert sind als digitale Charaktere in vielen anderen aktuellen Filmen, können sie nicht das hohe Niveau der vorherigen zwei "Planet der Affen"-Filme halten. In den früheren Filmen waren die Affen, insbesondere Caesar, durch die Performance-Capture-Darbietung von Andy Serkis mit detaillierter Mimik und Gestik äußerst glaubwürdig und lebendig. Im neuen Film scheinen die Affen hingegen weniger menschliche Gesichtszüge, Posen und Emotionen zu zeigen, was in gewisser Weise an das 3D-Remake von The Lion King und damit auch daran erinnert, dass dies der erste Planet-der-Affen-Film unter Schirmherrschaft von Walt Disney ist.
Während die Umgebungen kristallklar und detailliert sind, wirken die Affen oft im Verhältnis dazu leicht weichgezeichnet und weniger plastisch. Das Fell der Affen sieht in vielen Szenen nicht so realistisch aus wie in den vorherigen Filmen, was den Eindruck erweckt, dass die Effekte nicht vollständig ausgereift sind oder stilistisch vielleicht auch bewusst nicht mehr Richtung Fotorealismus streben. Eventuell sehen wir hier aber auch einen Kompromiss, da New Kingdom im Vergleich zu Planet der Affen: Revolution und Survival eben nicht mehr so eingeschränkte, wenige, kleine Schauplätze hat. Dafür eben ausufernd weite Naturlandschaften und mehr unterschiedliche Set-Pieces, die sicherlich mehr Ressourcen für sich beansprucht haben. Selbst wenn man mit einbezieht, dass sehr viele Szenen des Films an realen Orten unter echtem Himmel gefilmt, digital also häufig nur nachbearbeitet und nicht komplett im Rechner erschaffen wurden.
Insgesamt ist "Planet der Affen: New Kingdom" laut Patrick & Daniel im Podcast Die Letzte Filmkritik ein visuell aufwändiger Film, der jedoch vor allem inhaltlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Handlung ist generisch, die neuen Charaktere wirken blass und die Welt, in der die Geschichte spielt, wirkt konstruiert und wenig überzeugend. Die Stärke der vorherigen Filme, komplexe und tiefgehende Geschichten mit gut erkennbarer Message und ambivalenten Situationen zu erzählen, fehlt hier weitgehend. Für kurzweiliges Effektkino geht das so in Ordnung - einen erinnerungswürdigen Film des großen Planet-der-Affen-Franchises haben wir hier aber nicht gesehen.
Diese geschriebene Filmkritik wurde auf Basis unseres Podcasts von ChatGPT formuliert.
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Dieser Podcast wurde von Patrick aus Hürth in Hürth sowie Daniel in unserem Studio in Berlin aufgenommen.