A Quiet Place: Tag Eins - Lauter Schwächen in leisem New York

A Quiet Place: Tag Eins lockt mit dem Großstadt-Setting New Yorks, wo die Monsterfilmreihe doch vorher immer nur auf dem beschaulichen Land, zwischen Wäldern und Maisfeldern, gespielt hat. Außerdem sehen wir hier nun, laut Titel, die Geschehnisse des ersten Tages, als die blinden Aliens mit sehr guten Ohren auf der Erde gelandet sind. Warum das Prequel nicht hält, was es uns im Vorfeld versprochen hat, und gleichzeitig einige Stärken seiner beiden Vorgänger vermissen lässt, erklären euch Patrick und Daniel mehr laut als leise in Die Letzte Filmkritik.

The Bikeriders - Erblasst vor seinem eigenen Fotobuch

Tom Hardy und Austin Butler scheinen ihre Performances in The Bikeriders an ikonische Rollen von Marlon Brando und James Dean angelehnt zu haben. Offensichtlich immer mit dem Bewusstsein, jetzt ja auch ganz ikonisch rüberkommen zu müssen und in Lederjacken auf Motorrädern natürlich immer cool auszusehen. Obwohl der Vergleich mit The Wild One hier sogar Teil der Handlung ist, schafft es Jeff Nichols’ Film nie, das Flair der Zeit, die faszinierende Ästhetik der Bilder und die authentische Perspektive jenes Fotobuchs von Danny Lyon einzufangen, von dem er sein Drehbuch adaptiert hat.

Problemista - Vom Einwandern & Einfrieren

A24 bringt mal wieder einen Indie-Debüt-Kinofilm groß raus, hierzulande im Verleih von Universal erschienen. Problemista von und mit Julio Torres kann uns zwar nicht vollends begeistern, die kreativ-verrückte Linse von Hauptfigur Alejandro hat uns in Ansätzen trotzdem amüsieren und auch etwas an Napoleon Dynamite oder die Filme von Wes Anderson erinnert.

Late Night With the Devil - Entertainment ist ein Teufelspakt

Late Night With the Devil ist ein Film über die gruselige Machtmaschine Fernsehgerät, die Anfälligkeit von Zuschauern für Manipulation, eine Geschichte über den Preis des Erfolges eines charismatischen Moderators und die Skrupellosigkeit der Unterhaltungsbranche hinter den Kulissen, nur um die Nummer 1 zu werden - aber in allererster Linie ist dieser Film einfach eine verdammt unterhaltsame Fernsehshow von 1977. Die es nie gegeben hat.

Bad Boys: Ride or Die - Hätte eine Ohrfeige verdient

Patrick aus Hürth und Daniel sind sich auch beim vierten Teil wieder einig: Bad Boys: Ride or Die ist KEIN guter Film und schon gar keine befriedigende Fortsetzung der 2020 schon mal wieder ausgegrabenen Smith/Lawrence-Trilogie. Diesmal wurde aus unserem Podcast darüber aber immerhin kein Beef. Und selbst Daniel muss gestehen: Actionszenen hat er zuletzt woanders auch häufiger mal “kackiger” gesehen.

OverExposition: They See You (Kritik mit Spoilerteil)

Wenn Cabin in the Woods eine schlechte Lost-Folge gewesen wäre, hätten wir They See You schon 2011 im Kino gesehen. Nun liefert Regisseurin Ishana Night Shyamalan ihren Debütfilm, mit Papa M. Night Shyamalan als Produzent, auf Basis eines Buches von Autor A.M. Shine ab. Als hätte es bei diesem Projekt eine Pflicht gegeben, dass alle Hauptbeteiligten mysteriös klingende Namen tragen müssen. Daniel muss sich über vieles bei diesem wahrlich blöden Film so sehr wundern, dass ihm eine normal lange Filmkritik dafür nicht ausgereicht hat. In diesem OverExposition-Podcast gibt’s darum erst eine lange Generalbesprechung und nach Vorwarnung außerdem noch einen ungehemmt die gesamte Resthandlung und das Ende verratenden Spoiler-Teil.

The End We Start From - Wanderurlaub durch eine Flutkatastrophe

The End We Start From ist vom Setting her ein beklemmend gegenwartsnaher Naturkatastrophenfilm, dessen Buchvorlage bereits 2017 ungewöhnlich starke Regenfälle, damit einhergehend zerstörerisches Hochwasser, als unmittelbare Folge des globalen Klimawandels für uns in Europa hervorgehoben hat. Hier nur eben nicht in Bayern oder NRW, stattdessen wird ein geflutetes London zum Krisengebiet. Mittendrin Jodie Comer als junge Mutter, die sich mit ihrem Lebensgefährten zu den Eltern aufs Land flüchtet. In Ansätzen gelungen, verflacht die britische Kinoproduktion leider weitestgehend zu einer inkonsistenten Selbstfindungsreise.

What Happens Later - Zwei reden viel, aber erzählen wenig

Von der Theaterstückadaption What Happens Later (basierend auf Shooting Star) sollen wir uns vor allem deswegen ins Kino locken lassen, weil Meg Ryan nach vielen Jahren Pause mal wieder in einem Film, der nach ihrer Paradedisziplin “Romcom” aussieht, auf großer Leinwand schauspielert. Dazu auch noch Regie geführt und an der Drehbuchumsetzung mitgearbeitet hat. Das Ergebnis ist allerdings so langweilig und arm an Reizen, dass es eher in Grabbeltisch-DVD-Ständer neben Supermarktkassen gehört hätte.

May December - Fassadenstudie

Ein Skandal, der viele Jahre später als romantische Beziehung weitergelebt wird, soll Gegenstand einer Hollywood-Verfilmung werden. So die Handlung des aktuell tatsächlich im Kino laufenden Films May December von Todd Haynes, dessen Inspiration dazu auf demselben wahren Skandal und seinen realen Protagonist*innen beruht, die Geschehnisse von früher aber eigentlich gerade nicht verfilmt - und deswegen so gut ist!

King's Land - Ein Bastard zieht Kartoffeln

Mads Mikkelsen ist solch ein faszinierender Schauspieler, dass Daniel ihm sogar gerne bei der Kartoffelernte zuschaut. King’s Land (Originaltitel: Bastarden) ist aber auch darüber hinaus ein wirklich guter Film, über die hier stark fiktionalisierte, historische Figur Ludvig von Kahlen und dessen Versuch, im 18. Jahrhundert die jütländische Heide zu kultivieren.

Furiosa: A Mad Max Saga - Macht Fury Road als Film erst komplett

Furiosa: A Mad Max Saga ist für Action-Freunde und Bildästheten wieder ein sehr guter Grund, das möglichst größte ihnen zugängliche Kino aufzusuchen. Weder ist dieses Prequel zu Fury Road bloß halbherzig hinterher erfunden worden, noch säuft es in überborderndem CGI-Overkill ab, wie andere fälschlich behaupten. Wir sehen erneut die konsequente Vision eines wahren Leinwandmeisters, der seinen gefeierten Vorgängerfilm eigentlich nur sinnvoll ergänzt, damit sogar im Double-Feature inhaltlich aufwertet, anstatt sich nur selbst zu kopieren.

Robot Dreams - Zu viel Lob für nur ganz netten Kinderfilm

Manche wollen in Robot Dreams ganz tolle Science-Fiction erkannt haben. Andere sprechen oder schreiben von zutiefst emotionalen Momenten. Patrick und Daniel hingegen finden den Oscar-nominierten Animationsfilm von Regisseur Pablo Berger zwar keinesfalls schlecht, halten das Presse-Echo drumherum jedoch für maßlos übertrieben. Als Kinderfestival-Kurzfilm hätte ihnen die Roboter-Hund-Geschichte jedenfalls mehr als gelangt. Für Erwachsene als Langfilm im Kino ist das Ganze dafür eher nur… nett eben.

Back to Black - We say no, no, no

Wenn ihr einen sehr guten Film über Leben und Karriere von Amy Winehouse sehen möchtet, bleibt nach wie vor die Oscar-prämierte A24-Dokumentation Amy eure beste Wahl. Back to Black ist aktuell im Kino dagegen mehr nur eine ganz nette Karaoke-Session gepaart mit der Adaption knapper biografischer Passagen des Wikipedia-Eintrags über die viel zu früh verstorbene Ausnahmesängerin.

The Fall Guy - Lasst diesen Colt im Holster stecken

Ken als Stuntman Colt, dessen Stunts für The Fall Guy aber natürlich oft von echten Stuntleuten durchgeführt wurden und eine wahre Hollywood-Stunt-Ikone sitzt sogar auch noch hinter der Kamera. Gerade deswegen wundert Daniel sich, weshalb dieser lauwarme Versuch eines Genremixes noch nicht einmal gut inszenierte Actionszenen aufbieten kann.

OverExposition: New Kingdom & die anderen Planeten der Affen

Kingdom of the Planet of the Apes heißt bei uns Planet der Affen: New Kingdom und reiht sich damit ein, in die aktuelle Serie englischer Titel für den deutschen Markt, die sich sperriger lesen als ihre ebenfalls englischen US-Originale. Wie sich besagter New Kingdom nicht nur in die 2011 gestartete Reboot-Serie an Kinofilmen einreiht, sondern auch wie wir diesen im Gesamtvergleich des Planet-der-Affen-Franchises sehen, erzählen Patrick & Daniel in diesem OverExposition-Podcast.

Fallout (Staffel 1) - Zwei Perspektiven auf Amazons Ödland

Daniel hat ein beachtliches Volumen seiner realen Lebenszeit in den Fallout-Videospielen verbracht und das auch nie bereut. Patrick hat Fallout ebenfalls gespielt, wenn auch nicht ganz so krankhaft intensiv. Dass beide die erste Staffel der Amazon-Serie zur Spielereihe zwar gut, dennoch in der Gesamtbewertung durchaus etwas unterschiedlich finden, liegt also jeweils nicht an Unvertrautheit mit der Marke und deren Ödland.

The American Society of Magical Negroes - Verfluchte Stereotypen

Alles andere als magisch versucht The American Society of Magical Negroes aus dem stereotypen Umgang mit People of Color in Filmen eine satirische Aufarbeitung im Harry-Potter-Gewand zu stricken. Warum das reichlich misslungen ist und damit Rechtspopulisten und rassistisch denkenden Menschen in die Karten spielt, überdies aber auch so kein guter Film geworden ist, erklärt Daniel in seiner Filmkritik.

Challengers: Rivalen - Spielball der Gefühle

Gegner auf dem Tennisplatz, Konkurrenten in der Liebe - wo einst eine brüderliche, vielleicht noch wesentlich intimere Freundschaft zweier Männer war, bevor sie sich in dieselbe Frau verliebt haben. Regisseur Luca Guadagnino macht daraus weder einen typischen Sportfilm, noch eine vorhersehbare Romantik-Komödie. Viel mehr vermengt er bei Challengers - Rivalen gelungen filmische Herangehensweisen europäischen Independent-Kinos mit effektreicher Ästhetik heutigen Hollywood-Mainstream-Kinos. Ein verspieltes, erstklassig besetztes Liebesdrama, dessen Hauptfiguren bei jedem Schlag laut aufstöhnen.