OverExposition: Wie Dune 2 manche Kritiker überfordert hat (mit Spoilern)

Viel stärker noch als Teil eins weicht die Erzählweise von Dune: Part Two strukturell vom typischen Blockbuster-Kino ab. Was andere Science-Fiction-Filme als audiovisuelle Höhepunkte zu typisch herausragenden Effektmomenten hochstilisiert hätten, wird hier außerdem eher Eventfilm-untypisch als Szenen im Fluss und Dienst der Geschichte eingebettet. Wer nach Dune 2 aus dem Kino kommt, wird nicht von “der Wurmszene” oder “dem Finale”, “den Charakteren” in Einzelteilen sprechen, sondern ist erst einmal mit der Wucht des Films als Ganzem, mit all seinen verdichtet ineinander fließenden Eindrücken, konfrontiert. Manche Kritiker hat genau das offensichtlich überfordert - finden Patrick & Daniel im lockeren OverExposition-Spoiler-Talk von Die Letzte Filmkritik.

The Zone of Interest - Meisterwerk des Ungezeigten

Wir sprechen in dieser Filmkritik zu The Zone of Interest von Jonathan Glazer zweifellos über ein großes Meisterwerk. Über einen bemerkenswerten Hybrid aufwühlender, zur Auseinandersetzung geradezu zwingender Kunst, stilistisch dennoch nahe an scheinbar objektiver Realität. Einen Film, der uns in der Realität mit unserer Vergangenheit konfrontiert, wie es wohl kein anderes Werk zuvor so eindringlich und unverzerrt geschafft hat. In unserem Podcast reden wir mindestens so viel über jenes, was wir in der Adaption wirklicher Schreckenszeiten tatsächlich gezeigt bekommen, wie wir über all jenes sprechen müssen, was wir dort bewusst nicht im Bild sehen, aber sehr wohl wahrnehmen können. Eine Rezension und Deutung der von Glazer gewählten Stilistik, Herangehensweise und Motive.

Dune: Part Two - Fließt wie Spice

Das Spice fließt immer noch und die Erzählung von Denis Villeneuves Dune: Part Two fließt sogar noch mal ein ganzes Stück runder als bereits im Vorgängerfilm. Ehe wir einen weiteren, ausführlicheren Podcast zu zweit nachlegen, schildert euch Daniel hier kurz nach Kinostart sein Fazit zum Sequel, das die Geschehnisse aus Buch 1 “Der Wüstenplanet” von Frank Herbert in der aktuellen Kinoversion komplettiert, zugleich auch bewusst weiterhin einen dritten Teil der Villeneuve-Verfilmungen in Aussicht stellt.

And the King Said What a Fantastic Machine - Bewegte Bilder

Von frühen Schwarz-Weiß-Aufnahmen zum Studium von Tierbewegungen bis zur Onlyfans-Ikone Belle Delphine. Von magisch anmutender Camera Obscura hin zum Smartphone in jeder Hosentasche. And the King Said, What a Fantastic Machine lässt eine temporeiche Zeitreise der Geschichte bewegter Bilder an uns vorbei rauschen und führt damit ganz besonders deutlich vor Augen, wie rasant wir uns als Menschheit von einer text- zur bildbasierten Gesellschaft entwickelt haben. Zu schnell, um damit überhaupt richtig umgehen zu können? Das ist die große, offen gestellte Frage dieser Dokumentation.

Lisa Frankenstein - Retro-Mischmasch für niemanden

Lisa Frankenstein bleibt sehr frustrierend zwischen einer mittelmäßigen Gänsehaut-Fernsehfolge und Edward mit den Scherenhänden hängen. Viel 80er-Style und plumpe Verweise auf Kultfilme aus der damaligen Zeit können den Film nicht davor retten, für kein Publikum aus jedweder Altersklasse irgendwie ein Treffer zu sein.

Bob Marley: One Love - Wäre so nie zur Ikone geworden

Bob Marley: One Love vermittelt uns nur wenig interessantes über die Reggae-Legende und schafft es, abgesehen von seiner dramaturgisch mauen Erzählweise, ganz besonders nicht, Herz und Seele des Ausnahmemusikers wirklich spür- oder nachvollziehbar auf die große Leinwand zu transportieren.

Madame Web - Nur schlecht oder am schlechtesten?

Mangels sonstigen Gesprächspotenzials über Sonys desolate neue Marvel-Verfilmung aus dem erweiterten Spider-Man-Universum, streiten Patrick & Daniel in ihrer Kritik größtenteils mit harten Bandagen unermüdlich darüber, ob Madame Web einfach nur sehr schlecht oder gar am aller schlechtesten geworden ist.

All of Us Strangers - Heimgesucht von Sehnsüchten

All of Us Strangers ist ein fantastisch gespieltes, wunderschön gedrehtes Drama nach Romanvorlage, das uns auch die nuanciertesten Gefühle seiner Protagonisten bis ins tiefste Innere mitempfinden lässt - ohne dafür auf plakative Manipulation oder altbekannte Charakterschablonen zurückzugreifen. Und zwar vom Schönsten bis zum Traurigsten. Der wirklich empfehlenswerte Film von Andrew Haigh hätte Daniel allerdings noch etwas mehr begeistern können, hätte er seine traumhafte, leicht diffus anmutende Atmosphäre vom Beginn länger konsequent beibehalten, anstatt seine Handlung, Überraschungen und Motive viel zu früh und ausformuliert anzudeuten, in Teilen gar völlig offen auf den Tisch zu legen.

Night Swim - Wer hat Angst vorm bösen Pool?

Horrorfilme auf Basis viral gegangener Hobby-Shorts gab es im Kino schon zuvor - etwa im Falle von Lights Out, ebenso wie hier, sogar vom Regisseur des Originals persönlich. Nur ist bei Night Swim schon die Vorlage gar nicht soooo spannend gewesen und mehr als altbackene Grundelemente von ewig kopierten Klassikern wie The Amityville Horror oder Der Friedhof der Kuscheltiere uninspiriert hinzuzufügen, ist Blumhouse Productions und seinem Filmteam für die Langfassung dann auch nicht mehr eingefallen.

Die Farbe Lila - Frühling für Celie

Hätten wir ein inhaltlich kaum verändertes Remake von Steven Spielbergs Verfilmung des Romans Die Farbe Lila gebraucht? Natürlich nicht. Ist es unbedingt so vorteilhaft, diesen Stoff mit eher frohen Musical-Nummern auszuschmücken? Natürlich auch nicht. Entsprechend wenig begeistert sind Patrick & Daniel von der aktuellen Neuinterpretation, obwohl sie rein handwerklich vieles sehr aufwendig und durchaus auch gut macht.

Eine Million Minuten - Realitätsverlust trotz Realvorlage

Hätte Regisseur, Co-Autor und Produzent Christopher Doll doch nach Lesen der Buchvorlage erst einmal zu Recherchezwecken gemeinsam mit Gattin Karoline Herfurth und ihren beiden Kindern zwei Jahre lang irgendwo auf der Welt Urlaub gemacht, mal ganz zu sich selbst gefunden... und wäre dann einfach nie mehr wiedergekommen. Er hätte uns damit die 125 Minuten von Eine Million Minuten erspart.

Das Erwachen der Jägerin - Sie erwacht, wir schlafen ein

Schon Karen Dionnes Romanvorlage The Marsh King’s Daughter hatte nur noch reichlich wenig mit der gleichnamigen Geschichte von Hans Christian Andersen zu tun. Da ihr Buch 2017 aber immerhin vom Suspense Magazine zur besten Neuveröffentlichung des Jahres gewählt wurde, wollen wir einfach mal glauben, dass ihr Werk der Verfilmung von Regisseur Neil Burger etwas sehr wichtiges voraus hat. Der hierzulande mit Das Erwachen der Jägerin betitelten Adaption fehlt es nämlich komplett an jeglicher Form von Spannung.

The Holdovers - Ein Film wie früher, so gut wie früher

The Holdovers ist in Deutschland zwar ein für diesen Film prädestinierter Weihnachtsstart verwehrt geblieben, ein sehr guter Weihnachtsfilm macht im Januar oder jedem anderen Monat aber natürlich trotzdem immer noch sehr viel Freude. Regisseur Alexander Payne schafft es nicht nur, seine Hauptdarsteller*innen um den brillant aufspielenden Paul Giamatti zu Höchstleistungen zu treiben, sondern auch seinen in den 70ern spielenden Film so aussehen und sich so anfühlen zu lassen, als sei dieser auch in derselben Zeit gedreht worden.

Poor Things - Wunderschön skurril, doch irgendwie zu angenehm

In Poor Things erkennen wir grundlegende Motive und Aussagen der vorhergegangenen Filme von Regisseur Yorgos Lanthimos wieder, hier nun alle in einem wunderschön, skurril, verrückt inszenierten Fantasy-Film für Erwachsene zusammengeführt. Emma Stone und die restliche Besetzung spielen fabelhaft und Lanthimos hat seine herrlich exzentrische, kunstvolle Herangehensweise ans Medium Film so ungezügelt ausgelebt wie nie zuvor. Trotz aller Begeisterung dafür, sind Patrick und Daniel aber etwas enttäuscht darüber, dass Bella Baxters Weltreise kaum darüber hinaus geht, eine eher oberflächlich erzählte Geschichte mit früh offensichtlichen Lehren zu sein.

Mean Girls: Der Girls Club - Vorsicht, nicht mehr so bissig

Aus einem Selbsthilfebuch wurde ein Kultfilm für viele (tendenziell eher amerikanische) Teenager, auf dem ein Musical basiert, das jetzt wie ein Remake des Originals von 2004 neu verfilmt im Kino startet. Mean Girls: Der Girls Club unterhält in seinen besten Momenten kurzweilig, hätte aber noch viel mehr an die heutige Zeit gut zehn Jahre später angepasst werden müssen.

Roxy - Taxifahrer in Gangsterkreisen

Aus einem Selbsthilfebuch wurde ein Kultfilm für viele (tendenziell eher amerikanische) Teenager, auf dem ein Musical basiert, das jetzt wie ein Remake des Originals von 2004 neu verfilmt im Kino startet. Mean Girls: Der Girls Club unterhält in seinen besten Momenten kurzweilig, hätte aber noch viel mehr an die heutige Zeit gut zehn Jahre später angepasst werden müssen.