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Blitz - Nur blitzschnell wieder vergessen

Blitz von Sir Steve McQueen ist einer dieser durchweg gut gemachten, gut gespielten, gut gemeinten Filme mit historischem Background, die dramaturgisch zu wenig bieten, um dauerhaft in Erinnerung zu bleiben. Die Ambition, in einem Zweiter-Weltkrieg-Setting auch mal nicht bloß generische weiße Männer und Frauen und deren Erfahrungen zu dieser Zeit zu berücksichtigen, ist richtig und wichtig. Es fehlt hier eben nur der interessante Film oder zumindest die spannende Geschichte, um dies auch stark erzählt ans Publikum heran zu führen.

Die Fotografin - Ein zu normaler Film für diese besondere Frau

Kate Winslet ist eine hervorragende Schauspielerin. Daniel wünschte nur, uns diesen Aspekt vor Augen zu führen, wäre etwas weniger der Fokus von Die Fotografin gewesen. Das allzu gewöhnliche Biopic über eine alles andere als gewöhnliche Frau hätte aus dem unglaublichen Leben und Werk von Lee Miller sehr viel mehr eindringliches auf die Leinwand transportieren müssen.

Treasure: Familie ist ein fremdes Land - Lässt Geist vermissen

Treasure: Familie ist ein fremdes Land ist so ein Film, der kann gut bei Kaffee und Kuchen nebenher im Fernsehen laufen - hat inhaltlich jedoch eigentlich so einen ernsten wahren Hintergrund, dass zumindest ein paar Stücke Zucker und ein halber Liter Milch weniger in der Tasse sehr angebracht gewesen wären. Zumal die biografische Romanvorlage offensichtlich viele Facetten mehr zu bieten gehabt hätte, als nur Stoff für einen ganz netten, oberflächlich vor sich hin tröpfelnden Vater-Tochter-Roadtrip.

White Bird - Kein zweites Wunder

Der auch bei uns sehr beliebte Film Wunder hat jetzt im Kino ein Sequel bekommen - wieder basierend auf einer Romanvorlage von Autorin Raquel J. Palacio. Als loser Nachfolger hat White Bird allerdings nichts mehr mit dem kleinen Auggie zu tun und fokussiert sich auf eine Rückblende, bei der verkitscht präsentierte Teenager-Romantik und ein zu konstruiert daherkommendes Drama das historische Gewicht der Nazi-Besatzungszone im Elsass als Kulisse allzu sehr in den Hintergrund drängt.

One Life - 669 mal die ganze Welt

Sir Anthony Hopkins spielt Sir Nicholas Winton in einem Biopic über den “britischen Oscar Schindler”. Dessen bemerkenswerte Rettung 669 jüdischer Kinder kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ist auch heute noch bedeutend. Ob die wahre Geschichte aber - so präsentiert wie in One Life - genug Stoff für 113 Minuten durchgehend interessanten Film ist, damit hadert Daniel in seiner Kritik.

The Zone of Interest - Meisterwerk des Ungezeigten

Wir sprechen in dieser Filmkritik zu The Zone of Interest von Jonathan Glazer zweifellos über ein großes Meisterwerk. Über einen bemerkenswerten Hybrid aufwühlender, zur Auseinandersetzung geradezu zwingender Kunst, stilistisch dennoch nahe an scheinbar objektiver Realität. Einen Film, der uns in der Realität mit unserer Vergangenheit konfrontiert, wie es wohl kein anderes Werk zuvor so eindringlich und unverzerrt geschafft hat. In unserem Podcast reden wir mindestens so viel über jenes, was wir in der Adaption wirklicher Schreckenszeiten tatsächlich gezeigt bekommen, wie wir über all jenes sprechen müssen, was wir dort bewusst nicht im Bild sehen, aber sehr wohl wahrnehmen können. Eine Rezension und Deutung der von Glazer gewählten Stilistik, Herangehensweise und Motive.

In Voller Blüte - Sir Michael Caine zum lieb haben

Sir Michael Caine verlässt die große Bühne in Würde, mit einer schönen Performance in seiner letzten Kinohauptrolle. Es mag zwar nicht das ganz eindrucksvolle Werk á la The Father geworden sein und doch sah Daniel die 90-jährige Schauspielikone in The Great Escaper (bzw. bei In Voller Blüte) noch einmal ganz im Mittelpunkt und nicht zuletzt auch ganz zum lieb haben.

Greyhound - Schiffe versenken mit Tom Hanks

Dass Tom Hanks souverän einen souveränen Kapitän in angespannter Lage spielt - nichts neues. Dass wir einen exklusiv bei Apple TV+ erschienenen Film besprechen, der ursprünglich mit viel Effektaufwand fürs Kino produziert wurde - eine Premiere!

Midway - Die USS Emmerich geht unter

Ähnlich wie Red Tails von George Lucas, ist auch Roland Emmerichs Midway genau genommen ein Independentfilm - unter anderem allerdings von Investoren aus China finanziert. Herausgekommen ist dabei ein unübersichtlich erzählter Kriegsfilm voller klischeebehafteter Patrioten und Effekten mit Browsergames-Werbespot-Ästhetik.

Dunkirk - Nicht abgeholt worden

Extra für diesen Podcast aus Los Angeles eingeflogen: Der Kaffeemann, internationaler Schauspieler! Mit Daniel zusammen wartete er in Dunkirk vergeblich darauf, von Christopher Nolan abgeholt zu werden.