Priscilla - Erwachen in Graceland

Priscilla Beaulieu war sechs Jahre lang mit Elvis Presley verheiratet, bekam ein Kind mit dem King of Rock und wusste doch irgendwann, dass sie den Elfenbeinturm Graceland aus eigener Kraft verlassen musste. Sophia Coppola erzählt uns in ihrer Adaption der Autobiografie Elvis and Me diese wahre Geschichte, die mit einem 14-jährigen Mädchen beginnt, das von einem 24-jährigen Musikstar zum elterlich abgesegneten Date abgeholt wird.

OverExposition: Leave the World Behind - Am Ende gespalten

Filme über plötzlich eintretende und selbst dann noch sträflich heruntergespielte Endzeitszenarien haben wir in naher Vergangenheit zuhauf gezeigt bekommen. Was Leave the World Behind auf Netflix neben Don’t Look Up, Knock at the Cabin, White Noise und weiteren aber immer noch sehenswert macht, gibt’s hier von Patrick und Daniel im Gespräch mit mittlerem Spoilergrad zu hören.

Retrospektive - Der Kleine Ausreißer (1953)

1953 zeigte Der Kleine Ausreißer (Original: The Little Fugitive), dass auch mit sehr wenig Geld und dafür umso mehr filmischer Kreativität, innovatives Kino entstehen kann, das nachhaltig Eindruck hinterlässt. Zum Beispiel bei Wes Anderson und François Truffaut, die das größtenteils mitten im Treiben von Coney Island bei New York gedrehte Werk schon als wichtigen und einflussreichen Film, nicht nur für sie persönlich, genannt haben.

The Iron Claw - Fighting with their family

Unsere Überschrift ist nicht ohne Grund ins Englische abgedriftet, denn dass Wrestling-Biopics eine starke Familienkomponente haben, ist wohl keine Seltenheit. Hier hören die Gemeinsamkeiten zu bereits erschienenen Filmen aber auch schon auf, denn The Iron Claw erzählt die dramatische Geschichte der Von-Erich-Dynastie, die selbst gemessen an der oft illustren, manchmal brutalen und häufig ins Abstruse abdriftenden Wrestling-Welt als ernsthafte Familientragödie ihresgleichen sucht.

Girl You Know It's True - Tragödie um Rob & Fab

Die deutsche Verfilmung Girl You Know It’s True erzählt den wahren Skandal um das Pop-Duo Milli Vanilli als Tragödie mit reichlich Empathie für die beiden Menschen hinter den Kunstfiguren “Rob & Fab”. So einseitig betrachtet trägt die Geschichte jedoch keinen ganzen Film und ohne weitreichenderen Blick auf die Musikbranche drumherum fällt es uns außerdem schwer, die tatsächliche Schwere des Schwindels nachträglich (vielleicht auch neu) einzuordnen.

Eileen - Schockierendes Mauerblümchen

Eileen ist so ein Film, der genau einmal sehr gut funktioniert und dann nie wieder. Aber auch nur, wenn man den späteren Verlauf nicht schon verraten bekommt. Umso kürzer und spoilerfreier fällt Daniels Rezension zur Romanadaption aus, die er als ein gehobeneres Fast-Food-Popcorn-Kino-Pendant für geneigte Indie-Film-Liebhaber einordnet - und als das sogar mit Freude empfiehlt.

Blackberry - Hat nicht Klick gemacht

Apple hat mit seinem Touchscreen-iPhone die ursprünglich von RIMs Blackberry etablierte Gerätekategorie an Mobiltelefonen, die viel mehr können als nur telefonieren, derart neu geprägt, dass die für seine Tastatur-Handys bekannt gewordene Firma sich davon nie mehr erholen konnte. Es ist bezeichnend, dass auch die Hollywood-Verfilmung der Blackberry-Story nicht einmal ansatzweise an den vergleichbaren Film über Apple und Steve Jobs heranreicht.

In Voller Blüte - Sir Michael Caine zum lieb haben

Sir Michael Caine verlässt die große Bühne in Würde, mit einer schönen Performance in seiner letzten Kinohauptrolle. Es mag zwar nicht das ganz eindrucksvolle Werk á la The Father geworden sein und doch sah Daniel die 90-jährige Schauspielikone in The Great Escaper (bzw. bei In Voller Blüte) noch einmal ganz im Mittelpunkt und nicht zuletzt auch ganz zum lieb haben.

Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds & Snakes - Brotlose Spiele

Hatte wirklich noch jemand Hunger nach noch mehr Tribute von Panem? Daniel schon nach Teil eins nicht mehr, obwohl er den im Vergleich der ganzen Serie noch am besten fand. The Ballad of Songbirds & Snakes fühlt sich dagegen wie eine Kopie von sich selbst, gemischt mit einer unnötig lang erzählten, an und für sich überflüssigen Vorgeschichte an. Und macht halt alles andere, was generische Standard-Blockbuster heutzutage so leisten bzw. in der Regel eher nicht leisten.

Thanksgiving - Ein richtiger Slasher zur falschen Zeit

An Halloween dürsteten wir vergeblich nach einem gelungenen Slasher-Streifen im Kino, zu Thanksgiving gibt es den 2023 dann tatsächlich doch noch. Ein erfrischend effektiver Mörder, amüsant-überzogene Todesszenen in einem Film, der sich ohnehin nicht so ganz ernst nimmt: Auch wenn Regisseur Eli Roth es noch sehr viel besser hätte verpacken können, stimmen die wichtigsten Punkte dieser Art von Horrorfilm Genrefans hier durchaus freudig.

Dumb Money - Wenn Hollywood nur schnell abkassieren will

Filme allzu eilig nach den wahren Begebenheiten ins Kino zu bringen, ist selten ein gutes Zeichen. Der höchst mittelmäßige Dumb Money bestätigt alle Klischees einer solch mittelmäßigen Durchschnittsproduktion, die der Realität weder inhaltlich noch filmisch Akzente hinzufügt. Immerhin bleibt noch viel unerzählt gelassener Raum, in frühestens fünf Jahren noch mal einen besseren Film über r/wallstreetbets, RoaringKitty und Co. abzuliefern.

Napoleon - Große Schlachten, große Lücken

Ridley Scott soll Stanley Kubricks sagenumwobenes Napoleon-Drehbuch tatsächlich mal in den eigenen Händen gehalten und sogar gekauft haben… nur um es nach eigenen Aussagen dann beiseite zu legen und den historischen Stoff auf eigene Faust mit ganz neuem Script fürs Kino und Apple TV+ zu adaptieren. Ein imposanter und stark besetzter Film, der schon in seiner kürzeren Leinwandfassung lang, groß, aber dennoch merkbar lückenhaft ausgefallen ist.

Joyland - Beinahe verboten worden, jetzt weltweit gefeiert

Eine queere Liebesgeschichte, die ohnehin nur ein Teil der facettenreichen Handlung von Joyland ist, hat auch ohne Sexszenen oder explizite Darstellungen bereits gereicht, das Werk von Regisseur Saim Sadiq in seiner Heimat beinahe verbieten zu lassen. Dass dieser Film später nicht nur mit Auflagen eingeschränkt trotzdem auch in Pakistan lief, sondern weltweit auf Festivals Jurys und Publikum begeisterte, ist angesichts dieser Umstände nicht nur wichtig, wir finden es auch am Film selbst gemessen hochverdient.

The Marvels - 3 Nieten für Fury

Nicht The Avengers, dennoch ein Ensemble und die Fusion von Dinsey+-Serie mit Kinoreihe. Captain Marvel und Ms. Marvel treten in The Marvels zusammen auf. Egal wie oft man es sagt oder schreibt, elegant klingt das schon sprachlich nicht, als Film ist es aber auch nur ein unausgegorener, konfuser, überflüssiger Lückenfüller - arm an Charme, Spektakel und Emotionen - dessen Highlight selbst für hartgesottene Fans nur in der angehängten Mid-Credit-Szene zu finden sein dürfte. Und in einem überlangen Katzen-Meme.

Killers of the Flower Moon - Wäre anders besser lang gewesen?

Mit Killers of the Flower Moon ist Martin Scorsese zweifellos ein handwerklich meisterhaftes Werk auf Basis dramatischer, realer Verbrechen am Volk der Osage im Nordamerika der 1920er Jahre gelungen. Ein sehr langer Film aber auch. Patrick & Daniel sind sich einig, dass sich mehr als drei Stunden dabei nie unangenehm ziehen, diskutieren aber dennoch mit unterschiedlichen Meinungen darüber, ob und wie diese Laufzeit nicht doch anders, vielleicht besser hätte eingesetzt werden können.

Filmmenü - Saw X & Five Nights at Freddy's

Es ist angerichtet… zu einem Halloween-Filmmenü der Unterklasse, für das wir unser bewusst zuletzt etwas ins Abseits gerücktes Sammelkritikformat von den Scheintoten auferstehen lassen. Hört Daniel dem armen Patrick und euch berichten, warum sowohl Saw X als auch die Games-Adaption Five Nights at Freddy’s für Kinobesucher allerhöchstens filmqualitative Horrorerlebnisse bieten.

The Creator - Banale Science-Fiction, bemerkenswert gefilmt

Zu Filmbeginn hat Daniel sich bereits ausgemalt, wie begeistert er allen seinen Freunden und Zuhörer*innen The Creator empfehlen würde. Doch das bemerkenswert effizient gefilmte, überraschend günstig produzierte und dennoch hochwertig teuer aussehende Science-Fiction-Werk von Regisseur Gareth Edwards entpuppt sich inhaltlich schnell nur als banale Zukunftskost, die den interessanten Fragen rund um Roboter und Menschen nie so wirklich komplex auf den Grund geht, dafür aber gut inszenierte Action und emotional simpel gestrickte Charaktermotivationen in den Vordergrund rückt.