OverExposition: Ach Du Scheiße... nicht wieder so ein "Genrefilm"

Wenn Inhaltsangaben, Pressetexte und Rezensenten mal wieder eine “Genrefilm”-Überraschung aus Deutschland versprechen, dreht sich Daniel gleich der Magen um. Viel zu oft in der Vergangenheit war der Begriff letztendlich nur eine Vorab-Entschuldigung für gut gemeinte, im Endeffekt aber eben wirklich NUR gut gemeinte, keinesfalls aber gelungene Kinofilme abseits konventioneller deutscher Alltagsproduktionen. “Ach Du Scheisse” veranlasst uns aktuell, dieses wiederkehrende Phänomen aus unserer persönlichen Sicht im Podcast einmal genauer zu erklären.

Black Adam - Fliegender Rock stürzt ab wie ein Stein

The Rock wird seinem Namen gerecht! Noch mehr wie ein ausdrucksloser Stein hätte er seine Herzensrolle Black Adam gar nicht spielen können. Ein einziger gelungener Witz im Film hat Patrick & Daniel sehr gefallen, ansonsten stürzt Warners neuste DC-Comic-Adaption jedoch ab wie ein mäßig computeranimierter Stein vom Himmel.

Filmmenü - Moonage Daydream, Ticket ins Paradies, Chase & Come on, Come on

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, in welchem uns Moonage Daydream näher an David Bowie heranführt, als das noch ihm selbst zu seinen Lebzeiten gelungen ist. Das Ticket ins Paradies lösen wir, nicht ganz so begeistert, bloß für Julia Roberts & George Clooney. Noch enger grenzen wir bei Chase mit Gerard Butler ein: Eine einzelne Szene war gut, der Rest gehört eigentlich niemals ins Kino. Als Nachtisch gibt’s Daniels Kommentar über den Audiokommentar von seinem aktuellen Lieblingsfilm des Jahres: Come on, Come on (auf Blu-ray).

Nope - Unidentifiziertes Fressobjekt

Der Titel Nope ist für Patrick aus Hürth Programm, während Daniel Pook euch Zuhörer den neuen Mystery-Horror-Spektakelfilm von Jordan Peele eher empfehlen möchte. Eine fliegende flache Scheibe treibt also einen Keil zwischen unsere beiden Kritiker.

Filmmenü - Bullet Train, Gray Man, Cha Cha Real Smooth & Prey

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, das im Speisewagen eines japanischen Schnellzugs beginnt. Bullet Train läuft bzw. fährt immerhin als Neustart im Kino, während The Gray Man nur bei Netflix, Cha Cha Real Smooth bei Apple TV+ und das Predator-Prequel Prey exklusiv bei Disney+ erschienen sind. Entsprechend ausführlich thematisieren Patrick & Daniel auch nochmals den aktuellen Stand der aktuell marktführenden Streaming-Anbieter.

Everything Everywhere All At Once - Muttiversum mit Bagel & Wurstfingern

Erst Loki, dann Spider-Man, jüngst Doctor Strange. Ja, Marvel hat sich an der Multiversumsthematik im Kino und bei Disney+ zuletzt ganz schön festgebissen. Und wer macht es mit Everything Everywhere All At Once als beeindruckende Indie-Produktion mit viel weniger Geld beinahe unendlich viel besser? Natürlich A24 mit zwei Daniels als Regisseuren und ironischer Weise tatsächlich den fürs MCU so prägenden Russo-Brüdern als Produzenten.

Elvis - Montagen ohne Demontage

Sicherlich werden Leben und Karriere von Elvis Presley in Zukunft noch oft verfilmt. Aber so wie hier wahrscheinlich nicht noch einmal. Baz Luhrmann macht Elvis zusammen mit Hauptdarsteller Austin Butler zu einem Kino-Erlebnis, das nicht unbedingt ein gelungenes Biopic, in seinen stärksten Momenten aber ein einprägsames Spektakel mit Rhythmus, Energie und geradezu diffusem Traumgefühl geworden ist.

Jurassic World 3 - Lasst diese Reihe endlich aussterben

Regisseur und Autor Colin Trevorrow hat uns mit dem Abschluss seiner Soft-Reboot-Sequel-Trilogie von Jurassic Park eigentlich ein Dinospektakel auf der ganzen Welt versprochen - doch schon wieder sind Teaser und Trailer Etikettenschwindel. In Jurassic World: Ein neues Zeitalter geht es viel mehr um Killerheuschrecken in Laboranlagen als um die viel spannendere Herausforderung, sich die Erde heutzutage mit Dinosauriern teilen zu müssen.

Top Gun: Maverick - Plätschert am Boden, fesselt in der Luft

Wenn die Kinokarte eigentlich ein Flugticket ist und Schauspieler in echten Militärflugzeugen waghalsige Manöver über sich ergehen lassen... ist das genau die richtige Antwort auf den oft albern unphysikalischen CGI-Overkill heutigen Hollywood-Action-Kinos. Da verzeihen wir Top Gun: Maverick mit Tom Cruise auch seine auf Autopilot laufende Rahmenhandlung.