Tiger King - Ein Käfig ohne Helden

Katzenhorderin Saskia und Wuschelmähne Daniel würden optisch beide gut in Joe Exotics Zoo passen und sich nahtlos unter den hunderten Großwildkatzen dort einfügen. Wohl fühlen würden sie sich dort jedoch selbst als Menschen nicht - trotzdem wird bezüglich der Bewertung von Tiger King als Doku hier nicht nur harmonisch geschnurrt.

Filmmenü - Bloodshot, Brahms & Emma

Es ist angerichtet… zu einem Solo-Filmmenü von Daniel, der mit Brahms: The Boy II nachträglich kurzen Prozess macht, bei Bloodshot mit Vin Diesel immerhin der Grundidee etwas abgewinnen kann und beim besten Film der Woche, nämlich Emma, ganz ehrlich sagen muss, dass der einfach leider nicht seinen Geschmack trifft.

Onward: Keine Halben Sachen - Pixars magischer Road Trip

Ein Wiederbelebungszauber geht schief und so haben zwei Trollbrüder nur die lebendigen Beine ihres verstorbenen Vaters, samt seines Zauberstabs, im Kinderzimmer stehen. Klingt zweideutig und noch nicht wirklich spannend, doch Onward von Pixar entwickelt sich von da an zu einem überraschend unterhaltsamen Fantasy-Road-Trip.

Just Mercy - Nichts als die Wahrheit

Just Mercy hätte eine übertrieben glorifizierende, überdramatisierte Hollywood-Version über die wahre Geschichte eines Anwalts werden können, der sich für ungerecht behandelte Todeskandidaten und gegen die von Rassismus durchtränkte US-Justiz Ende der 80er einsetzt. Bryan Stevenson, den Fall Walter McMillian und die Gründung der Equal Justice Initiative getreu den Fakten, fast schon ernüchternd nahbar zu inszenieren, ist die große Stärke dieser bemerkenswerten Justizbiografie.

Der Unsichtbare - Lasst ihn nicht ungesehen

Mit dem aktuellen Remake von The Invisible Man vollbringt einer der Saw-Erfinder das Kunststück, einen Horrorfilm über einen Unsichtbaren so gut auf Basis realer Ängste und echten Psychoterrors modern neu zu interpretieren, dass Daniel nur paradox dazu raten kann: Den müsst ihr im Kino SEHEN!

The Gentlemen - Rollen & Anzüge maßgeschneidert

Guy Ritchie liefert endlich mal wieder einen waschechten Guy-Ritchie-Film ab. Bei The Gentlemen sitzen die top besetzten Rollen genau so vortrefflich wie ihre maßgeschneiderten Anzüge. Kein Snatch oder Lock, Stock & Two Smoking Barrels und doch gelungene Unterhaltung im Genre der zu Verbalentgleisungen neigenden Gangster.

Filmmenü - 21 Bridges, Ruf der Wildnis & Fantasy Island

Es ist angerichtet… zu einem Solo-Filmmenü von Daniel, der irgendwie auch etwas froh ist, dass sein guter Freund Patrick sich das grausig blöde Kino-Remake Fantasy Island ersparen durfte. Auch Ruf der Wildnis wird er in seinem Filmlogbuch sicherlich nicht vermissen und 21 Bridges kann jeder getrost irgendwann mal nebenbei Zuhause nachholen.

Sundance '20 - Zum Abschied Farewell

Never Rarely Sometimes Always sehen wir bei Sundance wirklich schlechte Filme und das so benannte Drama um zwei Teenager, die ohne das Wissen ihrer Eltern ein Kind abtreiben lassen wollen, gehört sogar zu den richtig guten. Dicht gefolgt von Farewell Amor und Lost Girls, die alle viel mehr überzeugen konnten als der vorab eigentlich von uns favorisierte Black Bear.

Sundance '20 - Tesla & das Pferdemädchen

Sundance-Veteran Ethan Hawke erinnert die Welt im gleichnamigen Film als gleichnamiger Erfinder daran, dass Tesla lange vor Elektroautos und Elon Musk eigentlich Nikola hieß. Alison Brie erinnert sich als Horse Girl selber an Dinge, die kein normaler Mensch erlebt haben kann. Wir würden Amulet und The Last Thing He Wanted gerne wieder vergessen, während Run Sweetheart Run mal wieder ein besserer Blumhouse-Film geworden ist.

Sundance '20 - Anthony Hopkins übertrifft sich selbst

Wenn alte Männer alte Männer spielen, erwarten wir keine anspruchsvolle Transformation der ohnehin schon altersgerecht gewählten Schauspieler. Und dann kommt Anthony Hopkins in The Father daher, um uns meisterhaft eines besseren zu belehren. Silvie’s Love ist als progressiv gedachte 50er-Liebesgeschichte gut gemacht, aber nicht weiter erinnerungswürdig. Was immer noch viel besser ist, als Save Yourselves.

Sundance '20 - Realer, pseudo-realer & fiktiver Horror

St. Vincent stellt die halbfiktive Antidosis zu Taylor Swifts Miss Americana hier beim Sundance Film Festival dar. The Night House zeigt den meisten heutigen Horrorfilmen, wie eine Geistergeschichte mit Erschreckmomenten mal richtig gut funktionieren kann. Possessor von Cronenberg jr. taugte nur für Daniel als ganz nette Genre-Hommage und The Social Dilemma ist eine gute Einstiegsdoku, um direkt danach The Cleaners von 2018 anzusehen.

Sundance '20 - Diese Haare sind einfach Killer

Am Vortag beweinten wir, nicht in die Pressevorstellung von Zola gepasst zu haben und heute beklagen wir, dass die Verfilmung einer zum Kult gewordenen Tweet-Sammlung gar nicht mal so herausragend ist. Aus dem Nichts begeistert hat uns der B-Movie-Horrorfilm Bad Hair rund um Killer-Haare und Worth mit Michael Keaton wirkte auch super… als Schlaftablette.

Sundance '20 - Politischer Horror mit Taylor Swift & Karussell

In der Netflix-Doku Miss Americana redet Musikstar Taylor Swift vor allem über Taylor Swift und versucht nebenbei, das Konzept, sich als Künstlerin neu zu erfinden, mit politischen Motiven auszuschmücken. Die Hauptfigur von La Llorona dagegen ist politisch wie menschlich am Ende. Dies kann Jumbo nicht passieren, denn das Objekt der Begierde einer jungen Dame ist ein riesiges Karussell.

Sundance '20 - Summertime im und ums Kino

Wenn wir schon nicht zur Sommerzeit nach Utah reisen, können wir uns diese ja wenigstens beim ersten Kinobesuch des Sundance Film Festivals 2020 zu Gemüte führen. Nach immerhin tagelanger Einreise durch mehrere Länder, Städte und Staaten per Bahn, Flugzeug und Auto beginnt der Kinomarathon für uns mit der Weltpremiere von Summertime vom Blindspotting-Regisseur Carlos López Estrada.