All tagged Rassismus

Blitz - Nur blitzschnell wieder vergessen

Blitz von Sir Steve McQueen ist einer dieser durchweg gut gemachten, gut gespielten, gut gemeinten Filme mit historischem Background, die dramaturgisch zu wenig bieten, um dauerhaft in Erinnerung zu bleiben. Die Ambition, in einem Zweiter-Weltkrieg-Setting auch mal nicht bloß generische weiße Männer und Frauen und deren Erfahrungen zu dieser Zeit zu berücksichtigen, ist richtig und wichtig. Es fehlt hier eben nur der interessante Film oder zumindest die spannende Geschichte, um dies auch stark erzählt ans Publikum heran zu führen.

The American Society of Magical Negroes - Verfluchte Stereotypen

Alles andere als magisch versucht The American Society of Magical Negroes aus dem stereotypen Umgang mit People of Color in Filmen eine satirische Aufarbeitung im Harry-Potter-Gewand zu stricken. Warum das reichlich misslungen ist und damit Rechtspopulisten und rassistisch denkenden Menschen in die Karten spielt, überdies aber auch so kein guter Film geworden ist, erklärt Daniel in seiner Filmkritik.

Filmmenü - Rache auf Texanisch, Till, Shotgun Wedding & Train to Busan

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, das mit Train to Busan eine Bestellung aus dem Jahr 2016 nachträglich zu Tische bringen lässt, nur um diese Woche wenigstens eine Empfehlung aussprechen zu können. Vengeance aka Rache auf Texanisch sei zumindest noch als “in Ordnung” hervorzuheben, bei Till verweigert unser Gaumen trotz wichtiger realer Hintergründe schon zaghaft seinen Dienst und bei Shotgun Wedding finden wir uns als Filmkritiker nur noch peinlich berührt im Restmüll wühlend wieder.

West Side Story - Spielberg macht's wie früher

In Ready Player One hat Steven Spielberg bereits auf beeindruckende Weise Szenen eines Filmklassikers detailgetreu zurück auf die Leinwand geholt. Nun macht er das gleich mit einem ganzen Film. Obwohl sein erstes Musical eine eigene Adaption der Bühnenvorlage sein soll, mutet West Side Story eher wie ein moderner erzähltes Remake im Look der Verfilmung aus den 60ern an.

Da 5 Bloods - Diskutable Schatzsuche

Ähnlich wie die titelgebenden 5 Bloods im Netflix-Film, sind auch Patrick aus Hürth und Daniel beim Urteil dieser Kritik Brüder im Geiste, in Kernpunkten aber doch geteilt. Spike Lee wird’s freuen, denn lebhafte Diskussionen regt er mit seinen Werken ja zumeist ganz bewusst und gerne an.

Just Mercy - Nichts als die Wahrheit

Just Mercy hätte eine übertrieben glorifizierende, überdramatisierte Hollywood-Version über die wahre Geschichte eines Anwalts werden können, der sich für ungerecht behandelte Todeskandidaten und gegen die von Rassismus durchtränkte US-Justiz Ende der 80er einsetzt. Bryan Stevenson, den Fall Walter McMillian und die Gründung der Equal Justice Initiative getreu den Fakten, fast schon ernüchternd nahbar zu inszenieren, ist die große Stärke dieser bemerkenswerten Justizbiografie.

Black & Blue - Zwischen den Fronten der Straße

Lassen Filmtitel und die ersten Minuten noch das übliche, schon so oft gesehene Rassismusdrama rund um amerikanische Polizisten und Gangs in Problemvierteln erwarten, wird Black & Blue doch schnell zum spannenden Actionthriller-Geheimtipp, dessen Stärken uns sehr an Training Day oder auch The Equalizer erinnern.

Beale Street - Für die Award-Season adaptiert

Wie sein Kollege Damien Chazelle (Whiplash, La La Land) lässt auch Oscar-Preisträger Barry Jenkins (Moonlight) seinem gefeierten Durchbruch nun einen allzu nostalgisch und übersentimental wirkenden, immerhin aber sehr hochwertig gefertigten Film, wie gemacht für die US-Award-Season, folgen.

Bright - Weder hell noch clever

Die Serienadaption von Dirk Gently aus der Feder von Max Landis ist hell und clever zugleich. Bright dagegen trotz des Titels keins von beidem, obwohl auch hier Max Landis Autor war. Vielen Dank, David Ayer, sagen Patrick aus Hürth & Daniel

Detroit - Polizeigewalt zum Mitleiden

Erneut nimmt sich Regisseurin Kathryn Bigelow zusammen mit ihrem Stammautor Mark Boal eines realen Stoffes aus der jüngeren U.S.-Amerikanischen Geschichte an. Der Film über Rassenkonflikte im Detroit des Jahres 1967 geht mit Gewalt unter die Haut, überzeugt jedoch nicht durch historische Tiefe.