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No Other Land - Ihre Hoffnung stirbt erst, wenn wir alle wegsehen

Nein, dies ist kein antisemitischer Film. Die auf der Berlinale prämierte Dokumentation No Other Land und deren sowohl israelische als auch palästinensische Regisseure sehen sich bis heute Anfeindungen ausgesetzt, von Leuten, die wahrscheinlich deren Film nicht einmal gesehen haben. Dieser zeigt hautnah die Perspektive von Dorfbewohnern im Westjordanland, die mit Gewalt und Entzug der Lebensgrundlagen aus ihrer Heimat vertrieben werden sollen.

Blitz - Nur blitzschnell wieder vergessen

Blitz von Sir Steve McQueen ist einer dieser durchweg gut gemachten, gut gespielten, gut gemeinten Filme mit historischem Background, die dramaturgisch zu wenig bieten, um dauerhaft in Erinnerung zu bleiben. Die Ambition, in einem Zweiter-Weltkrieg-Setting auch mal nicht bloß generische weiße Männer und Frauen und deren Erfahrungen zu dieser Zeit zu berücksichtigen, ist richtig und wichtig. Es fehlt hier eben nur der interessante Film oder zumindest die spannende Geschichte, um dies auch stark erzählt ans Publikum heran zu führen.

Die Fotografin - Ein zu normaler Film für diese besondere Frau

Kate Winslet ist eine hervorragende Schauspielerin. Daniel wünschte nur, uns diesen Aspekt vor Augen zu führen, wäre etwas weniger der Fokus von Die Fotografin gewesen. Das allzu gewöhnliche Biopic über eine alles andere als gewöhnliche Frau hätte aus dem unglaublichen Leben und Werk von Lee Miller sehr viel mehr eindringliches auf die Leinwand transportieren müssen.

Civil War - Mehr Last of Us als Call of Duty

Autor und Regisseur Alex Garland lässt uns mit seinem Civil War bewusst im Unklaren darüber, wie genau es zum dystopischen Zustand seines Bürgerkriegsszenarios in den USA einer scheinbar nahen Zukunft gekommen ist. Anders als erwartet und in den Trailern vorab in Aussicht gestellt, erinnert uns der eigentliche Film außerdem meistens viel mehr an The Last of Us oder The Walking Dead, als dass durchgehend intensive Gefechtsmomente á la Call of Duty gezeigt würden. Interessant an diesem Film sind eigentlich ohnehin nicht Fragen nach warum und wie, sondern wen wir als Hauptfiguren durch dieses Szenario begleiten - findet Daniel in seiner Letzten Filmkritik.

Napoleon - Große Schlachten, große Lücken

Ridley Scott soll Stanley Kubricks sagenumwobenes Napoleon-Drehbuch tatsächlich mal in den eigenen Händen gehalten und sogar gekauft haben… nur um es nach eigenen Aussagen dann beiseite zu legen und den historischen Stoff auf eigene Faust mit ganz neuem Script fürs Kino und Apple TV+ zu adaptieren. Ein imposanter und stark besetzter Film, der schon in seiner kürzeren Leinwandfassung lang, groß, aber dennoch merkbar lückenhaft ausgefallen ist.

Top Gun: Maverick - Plätschert am Boden, fesselt in der Luft

Wenn die Kinokarte eigentlich ein Flugticket ist und Schauspieler in echten Militärflugzeugen waghalsige Manöver über sich ergehen lassen... ist das genau die richtige Antwort auf den oft albern unphysikalischen CGI-Overkill heutigen Hollywood-Action-Kinos. Da verzeihen wir Top Gun: Maverick mit Tom Cruise auch seine auf Autopilot laufende Rahmenhandlung.

The 800 - Historische Schlacht als chinesischer Blockbuster

Sein gemalte Schriftzug auf dem Poster erinnert an 300 und auch in The 800 kämpft eine zahlenmäßig unterlegene Truppe gegen Heerscharen von Invasoren. Der finanziell erfolgreichste Film 2020 ist ein aufwändig produzierter Kriegsfilm, der leider von der chinesischen Regierung zu Änderungen seiner Darstellung wahrer Begebenheiten gezwungen wurde.

Greyhound - Schiffe versenken mit Tom Hanks

Dass Tom Hanks souverän einen souveränen Kapitän in angespannter Lage spielt - nichts neues. Dass wir einen exklusiv bei Apple TV+ erschienenen Film besprechen, der ursprünglich mit viel Effektaufwand fürs Kino produziert wurde - eine Premiere!

Da 5 Bloods - Diskutable Schatzsuche

Ähnlich wie die titelgebenden 5 Bloods im Netflix-Film, sind auch Patrick aus Hürth und Daniel beim Urteil dieser Kritik Brüder im Geiste, in Kernpunkten aber doch geteilt. Spike Lee wird’s freuen, denn lebhafte Diskussionen regt er mit seinen Werken ja zumeist ganz bewusst und gerne an.

1917 - Sparsam mit seinen Schüssen

Es wundert nicht, dass in Gesprächen über das WWI-Drama 1917 von Sam Mendes meist handwerklich-technische Ambitionen und die Umsetzung von Kameramann Roger Deakins den meisten Raum einnehmen. Der eigentliche Film als Ganzes ist unserer Meinung nach ein eher einschläferndes Vakuum.

Midway - Die USS Emmerich geht unter

Ähnlich wie Red Tails von George Lucas, ist auch Roland Emmerichs Midway genau genommen ein Independentfilm - unter anderem allerdings von Investoren aus China finanziert. Herausgekommen ist dabei ein unübersichtlich erzählter Kriegsfilm voller klischeebehafteter Patrioten und Effekten mit Browsergames-Werbespot-Ästhetik.

Dunkirk - Nicht abgeholt worden

Extra für diesen Podcast aus Los Angeles eingeflogen: Der Kaffeemann, internationaler Schauspieler! Mit Daniel zusammen wartete er in Dunkirk vergeblich darauf, von Christopher Nolan abgeholt zu werden.