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Treasure: Familie ist ein fremdes Land - Lässt Geist vermissen

Treasure: Familie ist ein fremdes Land ist so ein Film, der kann gut bei Kaffee und Kuchen nebenher im Fernsehen laufen - hat inhaltlich jedoch eigentlich so einen ernsten wahren Hintergrund, dass zumindest ein paar Stücke Zucker und ein halber Liter Milch weniger in der Tasse sehr angebracht gewesen wären. Zumal die biografische Romanvorlage offensichtlich viele Facetten mehr zu bieten gehabt hätte, als nur Stoff für einen ganz netten, oberflächlich vor sich hin tröpfelnden Vater-Tochter-Roadtrip.

Sieger Sein - Wir alle brauchen Integration

Sieger Sein ist nicht nur ein Sportfilm für Kinder oder ein Flüchtlingsdrama über ein syrisches Mädchen in Deutschland. Der durchweg gelungene, teilweise biografische Berlinale-Teilnehmer von Regisseurin Soleen Yusef weiß seine junge Zielgruppe ernst zu nehmen und versteht Integration nicht bloß als einseitige Migrationsthematik.

Eine Million Minuten - Realitätsverlust trotz Realvorlage

Hätte Regisseur, Co-Autor und Produzent Christopher Doll doch nach Lesen der Buchvorlage erst einmal zu Recherchezwecken gemeinsam mit Gattin Karoline Herfurth und ihren beiden Kindern zwei Jahre lang irgendwo auf der Welt Urlaub gemacht, mal ganz zu sich selbst gefunden... und wäre dann einfach nie mehr wiedergekommen. Er hätte uns damit die 125 Minuten von Eine Million Minuten erspart.

Roxy - Taxifahrer in Gangsterkreisen

Aus einem Selbsthilfebuch wurde ein Kultfilm für viele (tendenziell eher amerikanische) Teenager, auf dem ein Musical basiert, das jetzt wie ein Remake des Originals von 2004 neu verfilmt im Kino startet. Mean Girls: Der Girls Club unterhält in seinen besten Momenten kurzweilig, hätte aber noch viel mehr an die heutige Zeit gut zehn Jahre später angepasst werden müssen.

Girl You Know It's True - Tragödie um Rob & Fab

Die deutsche Verfilmung Girl You Know It’s True erzählt den wahren Skandal um das Pop-Duo Milli Vanilli als Tragödie mit reichlich Empathie für die beiden Menschen hinter den Kunstfiguren “Rob & Fab”. So einseitig betrachtet trägt die Geschichte jedoch keinen ganzen Film und ohne weitreichenderen Blick auf die Musikbranche drumherum fällt es uns außerdem schwer, die tatsächliche Schwere des Schwindels nachträglich (vielleicht auch neu) einzuordnen.

972 Breakdowns - Roadtrip wie aus Zeiten vor VLOGs

Eine mehrjährige Fahrt von Halle nach New York City, auf dem Landweg mit Ural-Motorrädern, hat um die 500 Stunden Rohmaterial für einen Reisefilm beschert, der den authentischen Gegenentwurf zu heutigen YouTube-VLOGs darstellt. 972 Breakdowns leidet jedoch unter überflüssigem Off-Kommentar und hätte im Schnitt genau so viel Mut zu riskanten Abkürzungen vertragen können, wie ihn seine fünf Abenteurer an den Tag gelegt haben.

Gut Gegen Nordwind - Schlecht gegen Einschlafen

Ein Roman mit Schwerpunkt Kommunikation übers Internet hätte sich ja ruhig etwas outdated anfühlen dürfen, aber dass er gleich noch so banal und öde verfilmt wird wie Gut Gegen Nordwind, um dann zu allem Überfluss den besseren Schlusspunkt des Buchs zu verpassen… birgt mehr Dramatik als die Adaption selbst.

Peter Lindbergh: Women's Stories - Supermodels auf der Straße

Er revolutionierte die internationale Fashion-Fotografie mit seinen Schwarz-Weiß-Momentaufnahmen, gilt als einer der Väter der Supermodel-Ära. Und natürlich gab es schon mehrere andere Dokus über Peter Lindbergh. Doch keine ließ so ausführlich und mittendrin hinter die Kulissen seiner bekanntesten Projekte blicken wie Women’s Stories.

Schneeflöckchen - Fantasy Filmfest 2017

Patrick aus Hürth & Daniel haben bekanntlich ein Herz für Indies - man will sich ja nicht jede Woche nur über den gleichen Hollywood-Einheitsbrei aufregen. Und mehr Indie zu sein, als der deutsche, auf gehackten DSLR-Kameras gedrehte "Fantasy Film Fest 2017"-Programmfilm Schneeflöckchen, ist wohl wirklich kaum möglich. 

Bullyparade: Der Film - Nicht lustitsch

„Es war eine gute Entscheidung, diesen Kinofilm genauso zu machen. Allein für die Outtakes hat sich der ganze Aufwand schon gelohnt!“, sagt Bully selbst über sein neues Werk. Stimmt sogar fast! In unserer Pressevorführung hat tatsächlich nur während der Outtakes wirklich jemand laut gelacht.